EKD: Rodung des Hambacher Waldes für den Kohleabbau ein fatales Zeichen der Infragestellung der Klimaschutzziele

Hans Diefenbacher, Beauftragter des Rates der EKD für Umweltfragen und Ruth Gütter, Referentin für Nachhaltigkeit im Kirchenamt der EKD

Mit Sorge und Unverständnis verfolgen wir die Maßnahmen zur Vorbereitung der Rodung weiterer Flächen des Hambacher Waldes durch RWE für eine Fortsetzung des Braunkohleabbaus. Wir betrachten die Vorbereitung der Rodung zum jetzigen Zeitpunkt als ein fatales Zeichen der Infragestellung der Klimaschutzziele, die sich die Bundesregierung selbst gesetzt hat. Diese Ziele sind nur mit einem möglichst schnellen Ausstieg aus der Kohleförderung zu erreichen. Wir raten dringend dazu, die Ergebnisse der „Kohlekommission“, die sie in einer Abschluss-Sitzung am 11. Dezember 2018 festlegen will, abzuwarten. Oberstes Ziel ist es, die deutschen Klimaziele bis 2030 zu gewährleisten. Je nachdem, welchen schrittweisen Ausstieg aus der Kohleverstromung die Kommission vorlegt, wäre das jetzt so umstrittene Braunkohle-Abbaugebiet – zwar einzelwirtschaftlich profitabel – aus gesamtwirtschaftlicher Sicht vielleicht nicht nötig.

Weiterlesen

Karsten Krampitz: Frömmelnde Rückbesinnung

Jedermann sei untertan Teil II: Wie die evangelische Kirche zu ihrer NS-Verstrickung schwieg

erschienen: Neues Deutschland 22. August 2017

Der frühere DDR-Theologe Johannes Hamel resümierte 1999 im Interview über die Schuld der Kirchen in der NS-Zeit: »Stellen Sie sich mal vor, Niemöller ist doch ’45 fast der Einzige gewesen, der gefragt hat: Wie können wir es nach der Beteiligung am Nationalsozialismus eigentlich noch wagen, das Evangelium in den Mund zu nehmen? Im Stuttgarter Schuldbekenntnis hat Niemöller den Satz durchgesetzt: ›Durch uns ist unendliches Leid über viele Völker und Länder gebracht worden.‹ Aber Dibelius hat dann hinzugefügt: ›…wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben.‹ Das kann man natürlich allezeit sagen. Die Masse, auch der christlichen Wortführer, hat doch gar nicht kapiert, dass es ein Wunder Gottes ist, dass sie überhaupt noch gewürdigt sind zu predigen.« – Der Lernprozess der Kirchen hält bis heute an.

Weiterlesen

Karsten Krampitz: Gegen Juden und Kommunisten

erschienen: Neues Deutschland 14. August 2017

Jedermann sei untertan, Teil 1: Die Evangelische Kirche bis zum Ende der Weimarer Republik

Mag die Ehe von Thron und Altar auch älter sein, auf den römischen Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert zurückgehen, so war es doch Luther, der das Bündnis von geistiger und weltlicher Macht neu ordnete. Seit der Reformation war ein jeder Landesfürst (selbst wenn er, wie in Bayern, Katholik war) der Summus Episcopus – das Oberhaupt seiner evangelischen Landeskirche.

Weiterlesen

Bischof Dröge kritisiert US-Militärschlag in Syrien

Auf des Synode der Evangelischen Kirche
Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz

Wie Sie, liebe Schwestern und Brüder, habe ich heute Morgen die Nachricht von den US-amerikanischen Luftangriffen auf syrische Stellungen gehört, nachdem wir in den vergangenen Tagen mit Entsetzen die Meldungen von einem Giftgaseinsatz mit hohen zivilen Opfern in Syrien verfolgt hatten.

Weiterlesen

Bündnis „erlassjahr.de“ startet Kampagne gegen Verschuldung von Entwicklungs- und Schwellenländern

Pressemitteilung der Evangelischen Kirche Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz

Kardinal Marx und Landesbischof Bedford-Strohm fordern mehr Einsatz für globale Gerechtigkeit

Das Bündnis „erlassjahr.de“ und das Bischöfliche Hilfswerk Misereor haben heute in Berlin den „Schuldenreport 2016“ vorgestellt. Er gibt einen Überblick über die Verschuldungssituation von Entwicklungs- und Schwellenländern. 108 von ihnen – und damit mehr als in den Vorjahren – werden in dem Bericht als kritisch verschuldet aufgeführt. Bei der Veröffentlichung ihres Schuldenreports wurde die Dringlichkeit eines unabhängigen Insolvenzverfahrens für verschuldete Staaten hervorgehoben.

Weiterlesen

Evangelischer Pressedienst: Dramatische Lage der Flüchtlinge: Präses bittet rheinische Gemeinden um Kollekten

Humanitäre Katastrophe an der griechisch-mazedonischen Grenze

Düsseldorf. Angesichts der dramatischen Lage der Flüchtlinge an der griechisch-mazedonischen Grenze und in Griechenland hat Präses Manfred Rekowski die Gemeinden der Evangelischen Kirche im Rheinland gebeten, die Klingelbeutelkollekten in den Gottesdiensten für akute Nothilfe umzuwidmen. „Mitten in Europa spielt sich vor unser aller Augen eine humanitäre Katastrophe ab. Tausende Flüchtlinge befinden sich in einer nahezu aussichtslosen Situation, da mehr und mehr Länder auf dem Balkan ihre Grenzen für Flüchtlinge geschlossen haben.

Weiterlesen

EKD: Stellungnahme des Rates der EKD zur Situation von Flüchtlingen

Zitat

„Jesus Christus spricht: Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt. Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ (Matthäus 22, 37-39)

Für die Aufnahme der Flüchtlinge in der Bundesrepublik Deutschland engagieren sich zahllose ehrenamtlich und beruflich Tätige. Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) dankt ihnen und allen, die seit Monaten dazu beitragen, unserer Gesellschaft ein menschenfreundliches Gesicht zu geben.

Weiterlesen